Keyworddichte: Kompletter Ratgeber [2021]
Wenn dir jemand etwas von der richtigen Keyworddichte erzählt: Renn!
Trotzdem solltest du wissen, was es damit auf sich hat. Zum Beispiel, um einen Ranking-Verlust zu verhindern, weil Google deinen SEO-Text als Spam einstuft.
Darum zeige ich dir, was die Keyword Density bedeutet, wie du sie bestimmst – und worauf du stattdessen lieber achtest.
Was ist die Keyworddichte?
Per Definition: Eine Prozentzahl, wie oft ein Suchbegriff in deinem Text im Verhältnis zum gesamten Text vorkommt.
Zum Beispiel: Du schreibst einen Blog Post mit 100 Wörtern. Das Wort „Hundefutter“ kommt darin drei Mal vor. Die Keyworddichte beträgt also 3 %.
Auf Englisch heißt sie auch Keyword Density (KD). Deutsche Synonyme sind Suchbegriffsdichte oder Suchwortdichte.
Wieso hört man so oft davon?
Heutzutage: Keine Ahnung. Für SEO spielt sie so gut wie keine Rolle mehr.
Früher war die Kennzahl dafür wichtig. Sie hat Google gezeigt, dass es in einem Text über ein bestimmtes Thema geht. In unserem Beispiel also etwa um Hundefutter. Das musstest du nur häufig genug erwähnen, um eine tolle Platzierung zu ergattern.
Zu Beginn der Suchmaschine war eine Keyword Density von bis zu 10 % angesagt. Das heißt, jedes zehnte Wort war – beispielsweise – Hundefutter. Später ging das in Empfehlungen von 3 bis 5 % über. Und dieser Mythos hält sich hartnäckig.
Gibt es 2021 noch eine optimale Keyworddichte?
Kurze Antwort: Nein.
Obwohl: Wenn, dann gibt es eine Obergrenze. Keine wirklich festgelegte. Aber Google wünscht mittlerweile eher wenige als zu viele Keywords.
Googles Matt Cutt erklärt in einem Video, wie der Algorithmus der Suchmaschine die Sache sieht:
- Wenn das Wort einmal fällt: „Toll, es geht um dieses Wort!“
- Wenn es das zweite Mal fällt: „Wow, dieser Text spezialisiert sich auf dieses Wort.“
- Bei noch häufigerer Verwendung: „Okay, langsam verstehen wir es.“
- Bei zu häufiger Verwendung: „Das ist wohl Spam. Die Seite sollte schlechter ranken.“
Google sagt also: Es reicht aus, ein paar Mal auf den Suchbegriff zu verweisen. 10 % sind also ganz sicher zu hoch gegriffen und auch 3 bis 5 % scheinen mir persönlich extrem viel.
Meine SEO-Texte haben meistens nur eine Dichte von 0,5 bis 1 %. Sie ranken trotzdem (oder gerade deshalb) gut.
Es kann also durchaus hilfreich sein, die Keyworddichte zu berechnen. Und wenn es nur dafür ist, das sogenannte Keyword Stuffing zu verhindern.
Keyword Stuffing
Laut Google ist Keyword Stuffing eine Form von Spam – und der beeinflusst deine Rankings negativ. Beim Keyword Stuffing geht es darum, denselben Begriff immer und immer wieder zu verwenden. Und das ist eben Spam, sagen die Webmaster Richtlinien.
Und so sieht es aus:

Man beachte auch die fehlerhafte Grammatik, um um jeden Preis genau das Keyword „beste Hundefutter“ einzubringen.
Eigentlich dürfte klar sein, dass ein solcher Text bei Google 2021 nicht mehr ranken wird. Schließlich stellt die Suchmaschine seit Jahren die Nutzer*innenerfahrung ganz vorne an.
Also: Wie gehst du einer zu hohen Keyword Density aus dem Weg? Zum Beispiel, indem du sie in deinem Content ermittelst.
Wie du die Suchwortdichte messen kannst
Es gibt zwei Wege, deinen Text auf die Keyworddichte zu prüfen. Entweder machst du es per Hand. Oder du nutzt eines der kostenlosen Analyse-Tools.
Per Hand: die Formel
Sagen wir mal, du hast bereits einen Beitrag verfasst. Jetzt möchtest du überprüfen, welche Keyworddichte darin herrscht.
Dann lautet die Formel:
[Anzahl des Suchbegriffs] / [Gesamte Wortanzahl] x 100 = Suchbegriffsdichte in Prozent
Du zählst also zuerst, wie oft beispielsweise „Hundefutter“ in deinem Text vorkommt. Das teilst du durch die gesamte Textlänge. Du erhältst eine Null-Komma-Zahl – multiplizierst du sie mit 100, erhältst du die KD in Prozent.
Du kannst die Formel natürlich auch umdrehen. Zum Beispiel, wenn du ermitteln möchtest, wie oft du ein Suchwort wiederholen musst, um eine bestimmte Keyword Density zu erreichen.
In dem Fall sieht die Rechnung so aus:
[Gesamte Wortzahl] * [Gewünschte Keyworddichte in Prozent] / 100 = Anzahl Suchbegriffe
Schreibst du also einen 1000-Wörter-Text und möchtest maximal eine KD von 3 % haben, darfst du das Main-Keyword – „Hundefutter“ – bis zu 30 Mal erwähnen. Und das ist schon echt oft.
Achtung: Fallstricke
Mit diesen Formeln gibt es zwei Probleme.
Erstens: Was ist mit Longtail Keywords? Wenn du etwa einen Artikel über „Hundefutter mit hohem Fleischanteil“ veröffentlichst. Er hat zehn Wörter (nur theoretisch):

Liegt die Density jetzt bei 40 %, weil vier von zehn Wörtern aus Keywords bestehen? Oder gilt der gesamte Suchbegriff als einer? Und was ist, wenn du stattdessen „Hoher Fleischanteil im Hundefutter“ verwendest – zählst das überhaupt nicht, da es nicht exakt den Suchbegriff widerspiegelt?
Zweitens: Zählt nur sichtbarer Text? Oder auch Alt-Tags, also die Beschreibungen von Bildern und Videos, die Google anders nicht erkennen kann? Wenn auch der „unsichtbare“ HTML-Quellcode dazuzählen würde, sähe die Berechnung schon einmal deutlich komplizierter aus.
Da Google nie eine offizielle Formel vorgegeben hat, bleibt uns hier nur die Spekulation. Ein weiterer Grund, die Keyworddichte von vornherein zu ignorieren.
Kostenlose Online-Tools
Die Berechnung per Hand ist ziemlich aufwändig. Zum Glück gibt es kostenlose Keyword Density Checker, die sie für dich erledigen.
SEO-Tool Yoast
Das WordPress-Plugin Yoast kommt mit einem automatischen Rechner und dem berühmten Ampelsystem. Eine Keyphrasendichte zwischen 0,5 und 3 % erhält hier eine grüne Ampel.
Aber: Yoast hat ziemliche Probleme mit Long-Tail Keywords. So spukt es für einen Blog Post mit dem Schlüsselwort „Alte Digitalkamera entsorgen“ eine zu geringe Dichte aus:

Dabei verwende ich Abwandlungen davon mehrmals im Text. Und ranke trotzdem auf der ersten Seite von Google.
SEO Semantix
Der Keyword Counter von SEO Semantix ist kostenlos uns sehr einfach zu benutzen. Du gibst einfach das Fokus-Wort – in diesem Fall „Werbeschreiben“ – und den Text ein.

Die Analyse gibt die Anzahl, wie oft das Keyword verwendet wurde, sowie die Dichte im Text aus.

Wieder dasselbe Spiel: Unsere Anleitung für Werbeschreiben hat eine unglaublich niedrige KD – und rankt trotzdem auf Rang zwei.
SEOLINGO
Hast du den Artikel bereits veröffentlicht, kannst du die Dichte mit SEOLINGO checken. Dafür gibst du einfach die URL ein:

Es zeigt auch andere Faktoren an, etwa welche Wörter wie oft verwendet wurden. Du musst keinen Schlüsselbegriff angeben. Das eignet sich etwa, um herauszufinden, welche Keywords deine Konkurrenz häufig verwendet.
Darauf solltest du eher achten als auf die Keyword Density
Die Keyworddichte ist tot. Stattdessen achtet Google auf andere Faktoren, die mit der Häufigkeit und Verwendung von Schlüsselbegriffen zu tun haben.
Keywords an wichtigen Stellen platzieren
Wie oft müssen Keywords in den Text? Ein paar Mal reicht auf jeden Fall. Dafür ist es aber wichtig, sie an prominenten Stellen zu platzieren. Backlinko hat dafür eine hilfreiche Grafik entworfen.

Bring deinen Suchbegriff in der URL, dem Meta-Titel, im H1- und einem H2-Titel und in den ersten 100 Wörtern unter. Dann weiß Google ganz sicher, worum es geht.
Verwandte Begriffe verwenden
Sogenannte LSI Keywords sind Wörter, die mit deinem Schlüsselbegriff zu tun haben. Zum Beispiel suchen Menschen, die nach „Hundefutter“ suchen, auch nach „Trockenfutter“ oder einer Marke wie „Josera“. Diese begleitenden Wörter solltest du hier und da im Text einbringen.

Thematische Abschnitte verfassen
Wenn du einen umfassenden Beitrag über „Hundefutter“ schreibst, kommen verschiedene Themen auf. Zum Beispiel ein Paragraf über „Hundefutter-Marken“. Oder einer über „Inhalte“. Erstelle dafür verschiedene Abschnitte und packe in den Kontext passende Keywords dort hinein.
Google erkennt, dass du dich in einem Absatz etwa speziell den „Hundefutter-Marken“ widmest. Dann hast du eine Chance, auch für dieses Keyword zu ranken.
Natürlich schreiben
Um Spam oder Keyword Stuffing zu vermeiden, musst du nicht unbedingt messen. Es reicht meistens schon, wenn sich der Text nach deinem Gefühl „natürlich“ anhört. Ein guter Tipp: Lies ihn dafür einmal laut vor.
Wenn du unbedingt etwas messen musst …
… dann schon eher WDF*IDF. Diese Formel beschreibt eine Analyse, wie oft bestimmte Keywords in einem Text im Verhältnis zu anderen vorkommen. Sie beachtet also auch die für SEO wichtigen Synonyme und verwandten Suchbegriffe. In diesem Ratgeber ist sie einfach erklärt.
Meine Meinung: Auch das kannst du dir sparen. Ich nutze WDF*IDF so gut wie nie. Trotzdem fahren meine Texte für eine unserer Kundinnen tausende Klicks im Monat ein.

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