Über-mich-Seite schreiben (ohne zu verzweifeln)
Keine Ideen, was du auf deiner Über-mich-Seite schreiben solltest?
Und noch weniger Lust, arrogant und egoistisch rüberzukommen?
Hier ist der Leitfaden, mit dem wir „About me“-Pages erstellen, die sympathisch wirken und Leser*innen von dir überzeugen.
Inklusive
- 18 Beispielen zur „Inspiration“ (aka zum Nachmachen).
- Einem Fragebogen mit allen Infos, die du zum Schreiben brauchst.
- Dem Muster, mit dem du den Text noch heute auf deine Webseite stellen kannst.
🤫 Wenn du den Artikel zu Ende liest, erhältst du eine Belohnung.
Los geht’s.
Bevor du deine „About me“-Page erstellst …
Brauchst du überhaupt eine kreative Vorstellung der eigenen Person?
Ja. Denn die Selbstbeschreibung ist oft die am zweithäufigsten besuchte Seite (nach der Startseite).
Entsprechend groß ist das Potenzial. Ein guter Profiltext …
… baut Vertrauen in deine Expertise auf,
… sorgt dafür, dass sich deine Traumkundschaft mit dir identifiziert (und schreckt andere ab),
… zeigt, was dich einzigartig macht und
… leitet deine Zielgruppe zum nächsten Schritt über.
Damit das funktioniert, denk bitte immer an drei Dinge:
Erstens: Du schreibst, um zu verkaufen. Deine About Page sollte am Ende des Tages unterstreichen, dass du deiner Zielgruppe helfen kannst. Weil du a) selbst so tickst wie sie und b) beweisen kannst, dass dein Angebot wirkt.
Zweitens: Aber verkaufe nie direkt. Der About-me-Text ist keine Produktbeschreibung. Verkaufsargumente haben hier nichts zu suchen. Die Über-mich-Beschreibung wirkt subtiler: Leser*innen sollen das Gefühl bekommen, dass du zu ihnen passt.
Drittens: Die Menschen interessiert, wie du tickst. Schnell einen Steckbrief hochladen und fertig? Ne. Trau dich, von dir zu erzählen! Denn deine berufliche Expertise ist nur eine Seite der Medaille. Viel wichtiger: Die Besucher*innen möchten sich mit dir identifizieren. Deine Geschichte, deine Werte, deine Persönlichkeit baut Vertrauen auf – und Vertrauen ist Verkaufsfaktor Nummer eins.
Jetzt können wir loslegen.
Schritt #1: So schreibst du eine gute Über-mich-Seite
Mit unserer Anleitung erstellst du dein „Mehr über mich“ in vier einfachen Schritten.
- Fülle den Fragebogen aus, um alle wichtigen Infos zu sammeln.
- Verfasse zu Beginn eine Kurzbeschreibung über dich.
- Baue die Kurzbeschreibung auf eine ganzseitige Biografie aus.
So hast du am Ende zwei Texte: eine Kurzbeschreibung für alle, die schnell wissen möchten, wer du bist (für Xing, LinkedIn, als Teaser für die Startseite). Und eine ausführliche Geschichte für alle, die mehr wissen möchten.
Starten wir mit Schritt #1: Lade den Fragebogen herunter.
Schritt #2: Das Muster für die Kurzbeschreibung
An manchen Stellen brauchst du einfach eine kurze Selbstdarstellung. Sie eignet sich, wenn du wenige Zeichen zur Verfügung hast (in sozialen Medien, als Profiltext unter deinen Blog Posts). Perfekt ist sie auch als Einleitung auf deiner Über-mich-Seite.
Ein Beispiel von Laura Seiler:
Die Kurzbeschreibung folgt dabei meist einem Muster. Hier ist die Vorlage:
„Ich helfe [deine Zielgruppe], durch [dein Alleinstellungsmerkmal] [das Ziel deiner Zielgruppe] zu erreichen. Damit [deine Vision].“
In das Template trägst du einfach nur die Bausteine ein. Ein fertiger Beispieltext für eine Webdesignerin könnte also so lauten:
„Ich helfe nachhaltigen Start-ups, durch eine klimaneutrale Webseite Kundschaft zu gewinnen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Damit wir das Internet gemeinsam grüner machen.“
Diese Beschreibung über sich selbst enthält alle Faktoren, die wir für einen guten Profiltext definiert haben.
Natürlich passt das Muster nicht immer perfekt. Also passe es deinem Stil an. Wenn du dabei Hilfe brauchst, sag Bescheid.
Jetzt geht’s an die ausführliche Version.
Schritt #3: Alle Bausteine für deinen Text (+ Beispiele)
Der perfekte Über-mich-Text besteht aus vier Bausteinen:
1. Persönlichkeit, damit sich deine Zielgruppe mit dir identifiziert.
2. Vertrauen in deine Expertise.
3. Er hebt dich von der Konkurrenz ab und unterstreicht dein Alleinstellungsmerkmal.
4. Einem Call to Action – also einem Aufruf zum nächsten Schritt.
Jeden dieser Bausteine kannst du auf unterschiedliche Arten einbringen.
Hier sind sie.
Baustein 1: Persönlichkeit
Wenn du dich selbst vorstellst, sollte deine Persönlichkeit im Vordergrund stehen. Also zeige deinen Charakter vor deiner Expertise.
Gut dafür eignet sich Storytelling. Erzähle eine Geschichte: Wer bist du, wie bist du dorthin gekommen, wo du jetzt bist, und was treibt dich Tag für Tag an?
Perfekt dafür eignet sich zum Beispiel deine Vorher-Nachher-Geschichte. Hattest du die gleichen Probleme wie deine Zielgruppe – und bist du jetzt dort, wo deine Zielgruppe gerne wäre? Dann kann sie sich bestens mit dir identifizieren. Gut macht das Sophia Thiel.
Vielleicht hast du auch eine interessante Anekdote über den Ursprung deines Interesses.
Wenn du nicht von früher erzählen möchtest, dann kannst du auch etwas über deine Vision oder Mission sagen. Olaf Scholz macht das gut.
Arbeitet deine Zielgruppe eins zu eins mit dir zusammen? Dann interessiert sie, wie du arbeitest. Teilt sie deine Werte (hier bei Consalting), steigt die Chance, dass ihr zusammenfindet.
Etwas dramatischer kannst du deine Werte auch in ein Manifest verwandeln, so wie Tim Gelhausen.
Es muss aber nicht immer so hochtrabend sein. Manchmal reicht es auch, ein paar Fakten über deine Hobbys, Vorlieben und Erlebnisse zu teilen (gesehen bei Meike Teichmann). Ob lustig oder bierernst. Du kannst so privat sein, wie du möchtest!
Wenn du Zitate magst, dann veröffentliche doch deinen Liebling. Am besten denkst du dir natürlich selbst ein passendes Zitat aus (siehe iphepha) – das untermauert auch deine Expertise!
Wer sagt eigentlich, dass du einen Text über dich selbst schreiben musst? Ein Video wie das von Martin Diedenhofen transportiert noch viel mehr von deiner Persönlichkeit!
Wenn du ein paar Elemente des ersten Bausteins aufnimmst, mag dich deine Zielgruppe (hoffentlich).
Jetzt geht’s darum, sie von deiner Expertise zu überzeugen.
Baustein 2: Vertrauen
Klar, du kannst sagen, dass du der oder die Beste bist.
Noch besser ist es allerdings, wenn du es zeigst.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zertifikate – über Auszeichnungen, Preise, aber auch Qualifikationen (wie bei Reuter) – kannst du gut als Bilder einbringen. Das lockert die Seite auf.
Genauso bauen auch Mitgliedschaften (hier bei Dr. Lofti) in anerkannten Verbänden Vertrauen auf. Denn um Mitglied zu werden, musst du ja etwas draufhaben, oder?
Warst du schon einmal in der Zeitung oder im Fernsehen? Dann bist du ja im Prinzip berühmt! Presseberichte steigern deine Glaubwürdigkeit als Expert*in. Alexander Hartmann setzt es um.
Noch besser, als etwas über dich selbst zu schreiben: Lass andere etwas über dich sagen! Testimonials, Sterne-Bewertungen oder Erfolgsgeschichten wirken wie Zaubertrank. Chris Bloom macht es vor.
Wir Menschen vertrauen Menschen mit gleicher Herkunft mehr als Fremden. Ist leider so! Aber wenn du stark in deiner Region verwurzelt bist, dann zeige doch deinen lokalen Bezug. Mit Fotos oder Geschichten aus deiner Heimat (wie beim Niederrhein-Fräulein).
Okay, reden wir nicht weiter um den heißen Brei herum: deinen Lebenslauf. In manchen Branchen gehört ein klassisches CV einfach dazu. Auch, wenn es langweilig aussieht.
Aber bitte, stell es a) an das Ende deiner Seite und mach es b) etwas interessanter. Die Biografie von Christian Lindner ist ein gutes Beispiel.
Für Zahlenfreaks: Statistiken sind etwas fürs Auge und brauchen nicht viel Platz, um zu überzeugen. Der Bankrocker zeigt, wie es gehen kann.
Okay. Deine Zielgruppe hat Vertrauen. Aber in was eigentlich?
Baustein 3: Alleinstellungsmerkmal
In deiner Kurzbeschreibung ganz am Anfang der Seite solltest du deinen USP bereits ansprechen. Also das, was dich und dein Angebot einzigartig macht.
Im Text solltest du genauer darauf eingehen. Abschnitte wie dieser hier von Martins Müsli unterstreichen dein Alleinstellungsmerkmal:
Fast geschafft! Nur noch ein Schritt.
Baustein 4: Call to Action
Stell dir vor: Deine Besucher*innen saugen jedes deiner Worte auf, lesen bis zum Ende, sind kurz davor, dir einen Antrag zu machen – und dann kommt: nichts.
Das darf nicht passieren.
Deshalb musst du deinem „Wer-bin-ich“-Text eine Handlungsaufforderung hinzufügen. Also einen nächsten Schritt, den die Leser*innen gehen sollen.
Ein paar Beispiele:
- Biete ein kostenloses Gespräch zum Kennenlernen an.
- Fordere auf, sich zum Newsletter anzumelden.
- Verlinke dein Instagram-Profil.
- Oder verweise gleich auf deine Produktseite.
Jana Diebold löst das so:
Das war’s!
Du hast die Ideen, die Bausteine, die Vorlagen. Jetzt geht’s ans Schreiben. Wenn du Hilfe dabei brauchst, sag Bescheid.
Und: Verpasse nicht die Belohnung, wenn du den Artikel bis zum Ende liest (du bist fast da)!
Bevor du dich vor dein leeres Word-Dokument setzt, sind hier noch ein paar Tipps.
Ein paar schnelle Tipps zum Texten und Gestalten auf der Website
Hier sind alle Tipps, die nicht in den Leitfaden gepasst haben.
Benutze „über mich“ nicht als Überschrift
Die Besucher*innen haben bereits auf „über mich“ im Menü deiner Webseite geklickt. Sie wissen, worum es geht.
Steig deshalb lieber direkt in das Thema ein und formuliere einen Titel, der Lust auf mehr macht.
Übrigens: Im Menü kannst du statt „Über mich“ auch Alternativen verwenden: „meine Geschichte“, „Lerne mich kennen“, „Vision“ – alles, was dir einfällt.
Vergiss SEO (meistens)
Suchmaschinenoptimierung ist in deiner Selbstbeschreibung eher unwichtig. Wenn deine Domain so heißt wie du (annamueller.de), dann erscheint deine Webseite vermutlich sowieso auf Rang #1, wenn man dich googelt.
Wenn nicht: Dann benutze deinen (vollen) Namen, schreibe ihn in den Titel und in die URL: annas-wunderwelt.de/anna-mueller.
Nenne außerdem deinen Ort und deinen Beruf, damit Google diese Infos mit dir verknüpft und dich Menschen in deiner Region anzeigt (schließlich gibt es vermutlich mehrere Anna Müllers in Deutschland).
Andere Keywords sind hier im Prinzip irrelevant.
Zeige Fotos von dir
Ganz ehrlich: wenn ich auf einer Webseite kein einziges Foto von einem Menschen sehe, glaube ich, dass Betrüger*innen dahinterstecken.
Und so geht es den meisten.
Fotos (oder Videos) von dir, am besten in Aktion, sind deshalb ein absolutes Muss.
Und BITTE verzichte auf Text-Generatoren
Ich weiß, es klingt verlockend. Künstliche Intelligenz schreibt deinen Text für dich.
Aber was dabei herauskommt, ist oft falsch, immer 0185 und manchmal … verwirrend?
🎁 Danke für’s Lesen! Deine Belohnung 🎁
Klasse: Du bist bereit, loszulegen!
Danke, dass du den gesamten Artikel gelesen hast. Das zeigt, dass du einen wirklich guten Über-mich-Text schreiben möchtest.
Deshalb habe ich eine Belohnung für dich: unseren Senf 🌭.
Schick uns einfach deine fertige Version. Wir schauen drüber, sagen dir, was man ändern könnte und finden vielleicht den einen oder anderen Flüchtigkeitsfehler. Natürlich komplett kostenlos.
Schreib uns einfach eine Nachricht mit der ersten Zeile „Bitte lest meinen Über-mich-Text, Meningo“ und der URL zum Text.
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